Und wieder sind wir mitten drin, obwohl wir erst am Anfang waren. Nach den Sommerferien, wo die Uhren langsamer zu ticken scheinen, geht es plötzlich wieder los. Ein neues Schuljahr, die neue Erstkommunion, die Firmung, das neue Erntedankfest, das Treffen von verschiedenen Gremien und das Arbeitsleben. Obwohl alles vertraut ist bringt der Anfang wieder viele neue Herausforderungen mit sich.
Und immer, wenn ich dann meine, das schaffe ich nicht, fällt mir meine Lieblingsbibelstelle ein:.“Gott sagt zu Abraham: Zieh weg aus deinem Land …. Du sollst ein Segen sein“.
Es ist diese Herausforderung, das Neue zu entdecken und dabei beim Alten zu bleiben.
Wir können nicht dauernd umziehen, damit etwas Neues entstehen kann. Wir dürfen oder müssen das in unserem gewöhnlichen Alltag erleben. Es ist die Herausforderung in alten Freundschaften immer wieder etwas Interessantes zu entdecken, in unseren Lebensbeziehungen zu Menschen, noch etwas zum Staunen zu finden, das wir noch nicht kennen, unsere Projekte mit neuem Glanz zu schmücken, das sie interessant bleiben. Eine Erstkommunion und Firmung, ein Erntedankfest und ein neues Kirchenjahr wieder neu zum Leuchten zu bringen, obwohl wir das Gewöhnliche tun.
Es ist diese Hoffnung in unserem Alltag, immer wieder etwas Neues zu bemerken. Oft ist das Neue bereits da und wir müssen es nur sehen.
Und es ist auch diese Hoffnung mit unserem Gott neue Geschichten zu denken und zu schreiben. Wir dürfen unseren Glauben immer wieder neu entdecken. Unsere Beziehung zu Jesus darf wachsen und stets neu werden. Vertraut und doch ganz anders.
Wenn Gott zu Abraham sagt, verlass dein Land, dann meint er auch uns.
Wir sollen im Geschmack bleiben, so wie das Salz der Erde. Wir dürfen nicht fade werden.
Wir dürfen geschmackvoll bleiben. Wir sind dazu bestimmt, lebendig und neu zu bleiben in dem was wir tun und leben. Wir sind dazu aufgefordert, das Neue im Alten zu entdecken. Wir sind dazu aufgefordert, dass wir ein Segen für andere sein dürfen und sollen. Wir haben die Aufgabe, dass wir uns täglich neu auf den Weg machen, auch wenn Gewohnheiten uns ausbremsen und wir lieber bei unserem Alten bleiben wollen. Unsere Vorurteile und Gedanken sind dann so vertraut und festgefahren, dass wir uns gar nicht ändern wollen. Die Veränderung ist dann so anstrengend, dass wir uns lieber im „Alten“ einrichten. Und das ist dann einfach so bequem, dass wir dies oft dem „besseren“ vorziehen.
Wenn wir es dann aber schaffen, uns auf den Weg zu machen und neu zu denken, erleben wir oft so viel Begeisterung und Dankbarkeit. Wir entdecken die Freude und spüren das Leben wieder in vollen Zügen. Wir spüren dann diesen Lebensatem, der uns weitergehen und weiterleben lässt. Ich wünsche uns allen, dass wir erleben dürfen, dass es sich lohnt, uns neu auf den Weg zu machen. Einen neuen Weg mit Gott und unseren Mitmenschen. Jeden Tag und jede Stunde.
Gott sagt zu uns allen: Du bist einzigartig und einmalig. Du sollst ein Segen für andere sein.
Im Namen des Pastoralteams wünsche ich uns allen, dass wir diese neuen Wege entdecken dürfen.
Ihre Gemeindereferentin
Sabine Berthold-Becker