Es ist eine ganz besondere Stimmung. Morgens um sechs Uhr im Gemeindezentrum. Die einzelnen Lichtquellen sind die Kerzenlichter der Gottesdienstbesucher. Der uralte Brauch geht zurück bis ins Mittelalter. Rorate, so nennt man die frühmorgendlichen Gottesdienste in der Adventszeit. Das wesentliche Element dieser Messen ist der Vers „Rorate caeli desuper“, was soviel heißt wie „Tauet ihr Himmel von oben, ihre Wolken regnet den Gerechten“. Die Kerzen der Gottesdienstbesucher verbreiten ein warmes Licht in dem dunklen Raum. Wegen des vorgetragenen Evangeliums, die Verkündigung des Herrn durch den Erzengel Gabriel, bezeichnet man die Rorate auch oft als Engelamt. Und wegen der Sitte, die Kirche nur mit Kerzen zu erleuchten, erhielt der Brauch in Franken den Namen „Lichtleskerch“.
Auch der aus Nigeria stammende Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach Dr. Kenneth Kurumeh, findet den Brauch der Roratemessen wunderschön, gerade in unserer hektischen Zeit. Anschließend nehmen die Gottesdienstbesucher gemeinsamen das Frühstück ein. Vorbereitete Tische werden zusammengeschoben. Die Kolpingsfamilie hat alles vorbereitet. Es duftet nach Kaffee und frischen Brezeln und Brötchen. In der heutigen Zeit hat man die Roratemessen um diesen angenehmen Part erweitert: Miteinander frühstücken und gute Gespräche. F/T: hlö