Erfahrungsbericht von Elisabeth Birglechner aus Wüstenrot
Elisabeth Birglechner berichtet von ihrem Einsatz im „Centro Jesus Amigo“ in der Stadt Juigalpa (rund 70 000 Einwohner) in Nicaragua. Ein Jahr lang, von August 2015 bis Ende Juli 2016 ist die junge sympathische Frau aus Wüstenrot dort als ehrenamtliche pädagogische Helferin tätig. Das Projekt ist eine Einrichtung der Caritas in Nicaragua und wird finanziell gefördert vom deutschen „Sternsinger-Hilfswerk“, von Adveniat und teilweise auch privaten Spenden, wie kirchlichen Organisationen in den USA. Die Entsendung zu diesem Dienst erfolgt vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Ihre Aufgabe im Centro Jesus Amigo: Sie kümmert sich um rund 120 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren.
Dabei versucht sie, die schulischen Defizite der Kinder auszugleichen, indem sie sie gezielt fördert. Dies geht von der Überwachung von Hausaufgaben, Freizeitgestaltung, bis hin zur Ausrichtung und Mithilfe bei kleinen Festlichkeiten. Aber es wird auch gemeinsam gebastelt und gespielt. Seit Elisabeth Birglechner dort war, spielen die Kinder jetzt begeistert „Mensch-ärgere-dich-nicht“. Die Schulkinder besuchen das Zentrum gegen die Zahlung einer geringen Gebühr.
Für Elisabeth Birglechner ist es zunächst eine fremde Welt. Nicaragua liegt in den Suptropen, mit entsprechend hohen Temperaturen von 30 bis 35 ° tagsüber und zum Teil heftigen Regengüssen. Schnell lebt sie sich ein und wird von den Kindern angenommen. Meist sind es Kinder von ärmeren Familien, aber teilweise auch aus der Mittelschicht. Zusammen mit ihr arbeiten noch fünf nicaraguanische Lehrkräfte und Sozialarbeiter in der Einrichtung. In ihrem Vortrag beschreibt sie auch das Leben in dem drittärmsten Land unserer Welt, wie das Fehlen einer sozialen Absicherung. Wenn sie heute nach einem Jahr Bilanz zieht, dann kann sie ganz klar sagen: „Ich konnte helfen, aber ich selbst habe am meisten gelernt und profitiert von diesem Jahr im Centro Jesus Amigo in Juigalpa“. (hlö)