Einen neuen Weg geht die katholische Kirchengemeinde Affaltrach dieses Jahr mit ihrer Firmvorbereitung, ein ganzes Wochenende Wohngemeinschaft der angehenden Firmlinge. „Wir haben den 60 Firmlingen drei Arten angeboten, die WG, eine Woche in Taizé an Pfingsten oder auch ein „Spirit-Hike“ (Pilgerwanderung)“ sagt Pastoralreferentin Bärbel Bloching. Manche hätten sich für zwei oder drei dieser Möglichkeiten gleichzeitig entschieden. Der Renner war aber die WG, jeweils von Donnerstag Abend bis Sonntag Nachmittag. Die Jugendlichen wurden deshalb auf zwei Gruppen an zwei Wochenenden aufgeteilt. Die Firmvorbereitungsgruppe unter der Leitung von Bärbel Bloching und dem Zweiten Vorsitzenden des Kirchengemeinderates Uwe Diemer hat ein vielfältiges und umfangreiches Programm zusammengestellt. So beginnt der Donnerstag Abend mit einem Kegelevent in der evangelischen Tagungsstätte Altenhau in Eichelberg. „Wer hat von Euch schon mal gekegelt?“, fragt Student Benedikt Kurschatke vom Orga-Team in die Runde. Dann rollen die Kugeln, manchmal auch etwas polternd die Bahnen entlang. Großes Hallo, wenn ab und zu „alle Neune“ fallen.
Das Kegeln ist nur eine von mehreren Programmpunkten während der WG. Ein Kino-besuch gehört ebenso dazu wie ein „City-Bound“ (Stadtspiel in Heilbronn), ein Disco-Abend im Jugendkeller des katholischen Gemeindezentrums in Affaltrach, ein Spieleabend oder eine Fackelwanderung. Der Schwerpunkt liege dabei darauf „Gemeinschaft zu leben, mit einander auszukommen, aufeinander Rücksicht zu nehmen“. „Wir haben dabei lediglich den groben Rahmen vorgegeben, innerhalb dem sich die Jugendlichen dann selbst organisiert haben“, betont Uwe Diemer. Ein wichtiger Punkt, der von allen respektiert wird: Während der Programmpunkte bleiben die Handys aus. Der Tagesablauf ist klar strukturiert: „Wecken um 6.00 Uhr, danach gemeinsames Frühstück im Gemeindezentrum. Anschließend gehen die Jugendlichen am Freitag in verschiedene Richtungen zum Unterricht in ihre Schulen. Zum Mittagessen im Gemeindezentrum in Willsbach bringt jede/r etwas mit. Das Essen wird gemeinsam zubereitet und eingenommen. Am Nachmittag wieder gemeinsames Programm. Der Shuttle-Bus-Dienst von Uwe Diemer funktioniert perfekt. Jeder Abend schließt im Gemeindezentrum in Willsbach ab. Reflexion über den vergangenen Tag. „Was war gut, was haben wir erlebt, gab es etwas Besonderes das uns berührt und bewegt hat?“. Still wird es nach einem fröhlichen, manchmal auch turbulenten Tagesablauf, beim Impuls, den Betrachtungen über ein bestimmtes religiöses Thema und einer Taizé-Andacht.
Ruhig brennen Kerzenlichter in der Mitte des Raumes und verbreiten ein warmes Licht. „Wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind“, zitiert Bärbel Bloching das Bibelwort, das nach dem gemeinsamen Tag und insbesondere bei der Andacht für die Jugendlichen plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekommt. Anschließend begeben sich die Mädchen mit Isomatten und Schlafsäcken im Gemeindezentrum und die Jungs in der benachbarten Michael-Beheim-Schule zur Nachtruhe. Der Dank von Bärbel Bloching und Uwe Diemer gilt dabei besonders dem Schulleiter der Michael-Beheim-Schule Eric Sohnle, der die Räumlichkeiten und auch die Möglichkeit zum Duschen zur Verfügung stellt. Die WG endet mit dem Sonntagsgottesdienst und der anschließenden Reflexion zusammen mit Pfarrvikar Dr. Kenneth Kurumeh. Die Bilanz: Für die Organisatoren Bloching und Diemer hat diese „etwas andere Firmvorbereitung“ gut funktioniert. „Wir wurden nicht enttäuscht“. Und für die Jugendlichen? Die Begeisterung ist groß. „Das war super cool“, „Spitzenklasse“ und weitere positive Äußerungen sind zu hören oder „Das war einfach toll. Das hätte ich nie gedacht, dass die Kirche so etwas bietet“. F/T: hlö