Der Jugendkreuzweg 2014 schlägt eine Brücke ins Mittelalter.
Alles beginnt mit einem totsterbenskranken Kind, einer Seuche und einer Rettung: eine schreckliche Krankheit flammt im Mittelalter immer wieder auf und rafft ganze Landstriche dahin. Das Antoniusfieber, eine Pilzvergiftung des Getreides. Da bringen Kräuter Linderung, heilen kann aber nur Gott. Und seine Hilfe erflehen die Menschen durch einen starken Fürsprecher, den heiligen Antonius, den Wüstenvater.
Das ist der Hintergrund des Isenheimer Altars (1512-16), den der Antoniusorden für sein Hospiz in Isenheim malen ließ. Matthias Grünewald, der Künstler, gestaltet hierfür einen erschütternden Jesus, einen Christus, der mitleidet. Er malt ein Kreuz unter dem Menschen stehen, die auch leiden – auf unterschiedliche Weise.
Eine spannende Geschichte – ein spannendes Bild!
500 Jahre später wollen wir uns von diesem Bild aufrütteln lassen. Wir werden uns am Donnerstag den 9. April um 18 Uhr in unserer Kirche in Neuhütten treffen. Wir wollen gemeinsam den Jugendkreuzweg beten. Und dann wird dieses alte Bild die Kraft haben, starke Brücke in das Leben unserer Tage zu schlagen. Zu den Leiden – heute. Zu den Feuern, die Menschen jetzt verzehren. Uns jede und jeden persönlich. Unsere Gesellschaft.
Sabine Berthold-Becker