Der Platz vor der Vaterunserkirche in Willsbach/Sülzbach hat sich in den See Genezareth verwandelt, auf dessen Wellen ein Fischerboot dümpelt. „Wegen der Sperrung des Breitenauer Sees mussten wir unseren traditionellen Gottesdienst im Grünen auf den Platz vor unsere Vaterunserkirche verlegen“, sagt die Gemeindeleiterin Bärbel Bloching bei ihrer Begrüßung. Wie gut, dass der Platz groß genug ist. Stühle müssen vom Gemeindezentrum herausgetragen werden. Dabei achten die Helfer peinlich genau darauf, dass die coronabedingten Sicherheitsabstände eingehalten werden. Der Posaunenchor von Willsbach/Neulautern, unter der Leitung von Tobias Frey begleitet die Feier musikalisch. Die Liedbeiträge kommen von Pfarrer Dr. Rouven Genz (Gitarre), Tabea Ramsch und Anke Steinmetz. Der Sturm auf dem See Genezareth bildet das zentrale Thema des Gottesdienstes. Gemeindeleiterin Bärbel Bloching bittet die Kinder „um jede Menge Lärm“. Die lassen sich nicht zweimal bitten und der Kirchplatz dröhnt von Lärm, wie beim Sturm auf dem See Genezareth. Jesus will mit seinen Jüngern im Fischerboot, rüber auf die andere Seeseite. Für das Thema, „der Sturm auf dem See Genezareth“, braucht es die Crew des Fischerbootes, die Jünger von Jesu. Die Jünger, Kinder der kath. Kirchengemeinde, steigen ins Boot, legen sich in die Riemen und rudern was das Zeug hält. Der Wind wird immer stärker, entwickelt sich zum Sturm und das Ufer ist noch lange nicht in Sicht. „Andreas, rudere doch bitte ganz fest“, fordert Petrus (Marie) seinen Jünger-Kollegen auf. „Ich tu was ich kann Petrus, aber der Wind wird immer stärker und die Wellen immer höher“, entgegnet Andreas (Vanessa). „Ja, wo ist denn eigentlich Jesus?“, fragt Jakobus (Paul-Luca). „Der liegt hinten im Boot. Er hat sich extra noch ein Kissen geholt“, kommt die Antwort von Philippus (Leonie). Der Sturm wird immer heftiger. „Jesus wach auf – Jeeesus!“ Kommt der verzweifelte Ruf von den Jüngern“. Jesus (Barbara Weber-Weiß) wacht auf und gebietet dem Sturm. Es ist still – der Sturm hat sich gelegt. „Warum habt ihr mir nicht vertraut, dass ich euch helfen kann?“. Pfarrer Dr. Rouven Genz greift das Thema in seiner Predigt auf. Drei Dinge fallen ihm dabei auf: „Erstens, Jesus will rüber, er hat ein Ziel vor Augen, für sich und seine Jünger. Jesus hat auch ein Ziel vor Augen, wo er mit Dir hinmöchte. Er hat eine klare Perspektive für Dein Leben. Jesus will rüber mit Dir, vom Tod ins Leben. Er weiß genau, wo Du ankommen sollst“. Und das Zweite: Auch wo Jesus ist, gibt’s Wellen, gibt es Schwierigkeiten. Aber es mache einen großen Unterschied, ob Jesus dabei ist, gerade in schwierigen Zeiten, wie heute. Und drittens: Jesus lässt seine Jünger nicht untergehen. Er will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Es geht darum, ob wir ihm vertrauen. Darum geht es ihm in guten Tagen und darum geht es ihm in schweren Zeiten. Jesus lässt dich nicht untergehen. Zur Erinnerung daran erhält jeder Besucher ein gefaltetes Papierschiffchen. hlö