Der sechsjährige Ryan schreitet im Frühjahr über seine Felder und bringt die Aussaat in den Boden. Zuvor haben die Kinder die weißen Tücher weggezogen und damit den weichenden Winter und das Frühjahr angedeutet. Simone Stenger und Barbara Weber-Weiß haben mit den Kindern das kleine Rollenspiel vom Wachsen und Gedeihen auf den Feldern einstudiert. Die einzelnen Phasen in der Natur untermalen die Kinder musikalisch mit ihren Orffschen Instrumenten. Trommeltöne untermalen das Arbeiten des Bauern auf seinen Feldern. Feine Triangeltöne begleiten den Regen, der auf die Felder fällt, in den Boden eindringt und die Samen keimen lässt. „Ich ruhe, die Erde deckt mich. Ich keime auf, die Erde trägt mich. Dann wachse ich, die Erde nährt mich. Ich breche durch und blühe auf“. Gelbe Tücher, die Sonne breitet sich über die Welt und Pflanzen wachsen und gedeihen. „Bravo, gut gemacht“. Applaus für das kleine und eindrucksvolle Rollenspiel. Die Erntealtäre in den Kirchen der katholischen Kirchengemeinde quellen über von den Erntegaben. Ein großer Brotlaib auf dem Altar. Dickbauchige Kürbisse liegen neben vor Kraft strotzendem Gemüse, rotbackige Äpfel, Mehl, Wein und Getreidegarben, als Dank für die Gaben des Schöpfers. In den Fürbitten bringen die Kinder auch den Dank zum Ausdruck für die Gaben in den übervollen Realen unserer Konsumgesellschaft. Aber auch die Bitte um „ein waches Gespür für das Lebensnotwendige und für einen gerechten Lohn: Und auch unseren Blick für die Notleidenden, damit wir deren Hilferufe nicht überhören“. Die Erntedankfeier wird von der Kirchenband musikalisch umrahmt. Für die Gottesdienstbesucher gibt’s zum Ende eine Tüte mit Blumensamen, mit dem Wunsch „für gutes Wachsen und Gedeihen, auch für das nächste Jahr“. hlö