… beim Mitarbeiterfest der katholischen Kirchengemeinde St. Johann-Baptist Obersulm-Löwenstein-Wüstenrot im Sturm.
Wolfgang Müller, im richtigen Leben Pastoralreferent im Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg, alias Wolle Malone, Frontman der virtuellen Rockband- Bläck Sheep- berichtete zu Beginn des Show-Konzerts, vom unaufhaltsamen Aufstieg der Oberschwaben in den Rockhimmel und dem unvergessenen Höhepunkt, einem Live Konzert auf dem Olymp des universen Blues- und Rockgeschehens, in Taffertsweiler. Malone bietet den Zuhörern in der ersten Reihe an, die Fenster zu öffnen, da Ziehharmonikarocker Thomas zu seiner Linken, noch vor Kurzem den heimischen Schweinestall gesäubert hätte und sich vor Konzertbeginn nicht duschen konnte.
Dann ging die Post, im wahrsten Sinne des Wortes, musikalisch ab. Der Läberkäsrock, von Drafi Deutscher zu Marmor Stein und Eisen bricht umgetextet, der Song vom Fahrradschlauch, den Bläck Sheep freundlicherweise einer Liverpooler vier Mann-Combo zur Verfügung stellte, die dann in England mit diesem Lied : Yeschterdäy-, recht bekannt wurden oder dem unvergessenen Gülläpumpädichtungsrock, verwandelten das beschauliche Gemeindezentrum in einen Hexenkessel.
Sämtliche Lieder wurden in original schwäbischen Slang dargeboten. Zu Beginn hatte sich Bandlieder Malone beim Publikum erkundigt, ob denn alle Zuhörer diesen Wortschatz beherrschen oder ob sich auch eventeuell Badenser hierher verirrt hätten, eine Bevölkerungsgruppe die nicht unbedingt die schwäbischen Herzen im Sturm erobert. Für die und Menschen ohne schwäbische Sprachkenntnisse gäbe es zum Schluss ein Lied auf Hochdeutsch.
Zwischen den musikalischen Glanzpunkten philosophierte der Frontman der Bläck Sheep über viele wichtige Dinge des realen Lebens. Sollte seine berufliche Karriere nach Beendigung des Kirche am Ort Prozesses im Bischöflichen Ordinariat bei Weihbischof Karrer enden, plane er die Gründung einer eigenständigen Kirche genannt FKK – Freie katholische Kirche. Dort sollte dann auch ein völlig neues Kirchensteuerkonzept Einzug halten – jeder der zwei neue Mitglieder bringt, darf austreten. Gewinner des Preisrätsels, ein Wochenende all inclusiv für 4 Personen, wurde Stefan Sack. Er kam mit seiner Antwort über das zu schätzende Gesamtgewicht der Bandmitglieder mit 360 kg, dem Wert am nächsten. Die vier Bläck Sheepler freuen sich nun auf ein wunderschönes Wochenende bei der Familie Sack in Obersulm.
Natürlich berichtete Malone, an dessen Brust der Button – obacha cool- prangerte, auch von Erlebnissen bei ihrer Deutschlandtour, wo vor Begeisterung dann schon auch mal Tomaten fliegen. Persönlich sei ihm der Geschmack der Tomaten von Geldau am Rhein am liebsten. Diese mutierten dann während seines Tomatensongs unnachahmlich zu Geldautomaten.
Unter tosendem Beifall wurde schließlich das Lied der Schwaben in hochdeutsch, wie angekündigt, von den Granden des Rockn Rolls aus dem Oberland zum Besten gegeben:“ Wir im Süden“. Niemand im Saal konnte sich dieser grandiosen Hymne an die schwäbische Seele entziehen, weder die rheinländischen Kirchenpflegerin Birgit Alles, das Allgäuer Urgestein Alexandra Bosch, noch die Taizèmusikerin Catrin Thomsen oder Sonja Zapletal, beide aus Westfalen kommend, alle summten oder sangen den Refrain lautstark mit.
Auch das Thema Ökumene durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen. Theologisch sehr fundiert begründete Wolle Malone das unterschiedliche Äussere von katholischen und evangelischen Pfarrern. Die Evangelischen neigen eher zu einer schlanken, asketischen Figur, während die katholischen Geistlichen eher barocker Natur sind. Der Grund dafür ist relativ einfach. Kommt ein evangelischer Pfarrer abends nach dem Dienst heim, schaut er in den Kühlschrank, findet ihn leer und geht ins Schlafzimmer. Der katholische Pfarrer kommt heim, schaut ins leere Schlafzimmer und geht dann an den Kühlschrank…..
Nach einem überaus kurzweiligen Rockmusikabend, durchbrochen von philosophischen Erkenntnissen, die die Lachmuskeln der Zuhörer aufs Äusserste strapazierten und nach 3 Zugaben der Band, bedankte sich Gemeindeleiterin Bärbel Bloching nochmals bei allen Ehrenamtlichen für ihr Wirken in der Kirchengemeinde und bei Bläck Sheep für diesen unvergesslichen Abend. Schon zu Beginn des Abends hatte die Ehrenamtskoordinatorin der Katholiken, Alexandra Bosch, in ihrer Rede darauf hingewiesen, dass dieses sehr intakte und überaus vielschichtige, rege Gemeindeleben nur durch den unermüdlichen Einsatz von über 200 Ehrenamtlichen möglich sei. Der Kirchengemeinderatsvorsitzende Uwe Diemer, dankte zum Schluß der Veranstaltung Conny Steinmacher, Alexandra Bosch und Bärbel Bloching, die zusammen unter der Mithilfe von Birgit und Björn Alles diesen grandiosen Abend organisiert hatten, und überreichte den Powerfrauen bunte Blumensträuße.
udi.