Es ist ein Brandbrief im wahrsten Sinn des Wortes, die E-Mail aus dem fernen Uganda.
Vor drei Jahren war Pfarrer Charles Bagenda aus Uganda einige Wochen lang als Aushilfspfarrer in der katholischen Kirchengemeinde in Affaltrach. Wieder daheim in Uganda, leitet er eine Kirchengemeinde. So mancher „Bettelbrief“ erreicht Obersulm. Charles Bagenda krempelt die Ärmel hoch. Unter seiner Regie wird ein kleines Schulhaus gebaut, an deren Kosten sich die kath. Kirchengemeinde beteiligt, ebenso für die Anlage von Mais- und Bohnenfeldern. Die letzte dramatische Bitte von Bagenda vor kurzem: Ein elfjähriger Junge, das Waisenkind Henry, hat sich beim Fußballspielen schwere Brandverletzungen zugezogen. Er ist in noch glühende Kohlen gestürzt, die mit Erde abgedeckt waren. Dabei hat er Verbrennungen dritten Grades erlitten. Die Haut sei „schwarz und ledrig und völlig ohne Gefühl gewesen“, teilt der Pfarrer in seiner E-Mail mit. Bei mehr als 10 % der Körperoberfläche sei das Gewebe zerstört worden. Die Operationskosten belaufen sich auf etwa 3800 Dollar. Davon können die Leute in dem kleinen Dorf nur 280 Dollar aufbringen. Ohne Geld keine Operation. So ist das eben in Afrika. Außerdem ist es mit den reinen Operationskosten nicht abgetan. Es schließt sich eine teure medikamentöse Nachbehandlung an, die zunächst mit mehr als 1000 Dollar zu Buche schlägt. Und mit Sicherheit folgen auch noch weitere Nach-Operationen. Die speziellen Medikamente sind in Uganda nicht verfügbar und müssen von Nairobi in Kenia besorgt werden. Die Zeit drängt. Der Spendenaufruf in der kath. Kirchengemeinde fällt auf fruchtbaren Boden. Innerhalb von wenigen Tagen gehen von privaten Spendern mehr als 6000 Euro ein. Bei der Kolping-Bezirkswallfahrt nach Höchstberg kommen weitere 1000 Euro zusammen. Jetzt hat sich Pfarrer Bagenda nach der gut verlaufenen Operation gemeldet, sich herzlich für die Spende bedankt und ein Bild mitgeschickt. Bei der kath. Kirchengemeinde St. Johann Baptist kann man aufatmen. Die Beine und Füße vom elfjährigen Henry konnten gerettet werden