Jeder und jede von uns versteht darin etwas anderes. Für den einen ist es der Blick nach einer anstrengenden Bergtour ins Tal, für die andere das Ausspannen an einem wunderschönen Sandstrand, wieder für andere ist es das Eintauchen in Kunst und Kultur. Wir alle verstehen Unterschiedliches von Erholung und Ausspannen. Wichtig ist, dass jeder Mensch das sucht, was ihn aus seinem Alltag herausholt, ihn den All-tag ablegen und auch vergessen lässt, was neue Kräfte spendet, egal ob beim Sport, bei der Kultur oder beim Entspannen.
Urlaub, das heißt aber auch endlich einmal wieder still sein dürfen, endlich einmal wieder mich selber spüren und erahnen, wer ich bin und was ich eigentlich möchte und mir gut tut. Ist es nicht so, dass der Alltag uns oft vergessen lässt, was wir selber eigentlich wollen, wer wir sind, wie wir fühlen und denken? Vielleicht kann Urlaub ja auch mal heißen, mir selber zu begegnen und mich selber mal wieder kennenzulernen und zu erfahren, wie ich wirklich bin.
Auch Jesus hat sich immer wieder selber suchen müssen. Er ist oft weg vom Trubel der Menschen auf einen Berg oder in die Wüste, um ganz bei sich sein zu können und gleichzeitig da-durch offen für Gott zu sein.
Egal was wir tun in den Ferien, vielleicht können wir mal eine Reise zu uns selber machen. Uns wirklich spüren und erleben, uns dabei selbst als guten Freund und gute Freundin kennen zu lernen. Und je mehr wir uns selber finden, desto mehr Raum wird sich da für Gott auftun.
Die größte Reise, die wir in diesem Sommer machen können, und sicher auch die schwierigste ist die zu uns selber und zu Gott. Machen wir uns alle dazu auf. Ich wünsche uns dazu viel Mut, viel Stille und viele spannende Erlebnisse.
Mich suchen gehen
Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich nicht ersticke
im Berg der Arbeit.Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich mich nicht verliere
im Irrgarten der Gedanken.Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich wieder glauben kann
in den Zweifeln meiner Nächte.Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich wieder sehe
in dem Nebel meiner Wünsche.Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich mich wieder höre
in der Wirrnis der Stimmen.Manchmal muss ich mich suchen gehen,
damit ich mich wieder öffne
für die Welt,
für den anderen,
für Gott.Manchmal muss ich mich wieder suchen gehen,
damit ich wieder ich selber bin
und nicht nur ein Schatten.(Hanni Neubauer)
Bärbel Bloching (Pastoralreferentin)