Hilfe zur Selbsthilfe als zentrale Aufgabe
Ex-Kolpingvorstand Martin Ritter, zeigt in seiner Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum auf, wie alles begonnen hat, nämlich mit der Jugend in der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist Affaltrach. Die eigentliche Initialzündung zur Gründung der Kolpingsfamilie KF ging vom damaligen katholischen Pfarrer Leodegar Holz aus. Auf sein Betreiben hin, wurde die KF im Jahr 1959 gegründet. Damals gab es auch noch keine Räumlichkeit, in der die Kirchengemeinde sich zu Festlichkeiten treffen konnte. Das damalige Pfarrhaus an der Straße Weiler (heute Johanniterhaus der evangelischen Kirchengemeinde) war einfach zu klein dazu. Pfarrer Holz trieb den Bau des Jugendheims, nahe der Kirche, zielstrebig voran. Dabei waren es insbesondere die jungen Leute, die späteren Kolpingsmitglieder, die den Bau fast ausschließlich in Eigenregie erstellten. Die Obersulmer KF ist fest in der Kirchengemeinde verankert. Dabei sieht sie, ganz im Sinn ihres Gründervaters, Adolf Kolping, ihre Aufgabe in der Unterstützung und Förderung verschiedener Missionsprojekte in Afrika und Lateinamerika. Durch regelmäßige Veranstaltungen, wie das Muttertagsessen oder das Schlachtfest, erarbeitet sich die KF die notwendigen finanziellen Mittel dazu. So wurden allein in den letzten 20 Jahren mehr als 50 000 Euro an die Missionsprojekte überwiesen. Eine kurze Beamer-Präsentation informiert die Festgeäste über die Missionsprojekte der Obersulmer KF. Beim Festakt kann Josef Kucher vom Leitungsteam der KF, etliche Gründungsmitglieder begrüßen: Franz Bartsch, Andreas und Franz Eschbach, Germann Kühner und Walter Ottenbacher. Die Kirchenband umrahmt die Jubiläumsfeier musikalisch. Sich den Herausforderungen unserer Zeit stellen und auf dem Boden der Kirche Nächstenliebe praktizieren, diese Aufgabe weist Vorstandsmitglied vom Diözesanverband, Eberhard Vogt, den KF zu. Klaus Baumgart überbringt die Grüße vom Bezirk. Als „familienfreundliche Gemeinschaft für Jung und Alt“, sieht Bürgermeister Tilman Schmidt die KF. „Wir sind froh, dass es die Kolpingsfamilie bei uns gibt“. Gerfried Blümel vom Leitungsteam der KAB, weist auf die gemeinsam mit der KF durchgeführten Veranstaltungen in der Kirchengemeinde hin, wie das Fronleichnamsfest oder den Ostergarten. Der zweite Vorsitzende der katholischen Kirchengemeinde, Uwe Diemer, hat ganz spezielle Erfahrungen mit den Kolpingsfamilien. In der schlimmen Nazizeit habe sein Großvater in Neckarsulm den Kolpingfreunden in seinem Keller Zuflucht für ihre heimlichen Sitzungen geboten. Für Diemer ist die KF „ein wichtiger Eckpfeiler in unserer Kirchengemeinde“. Gemeindeleiterin Bärbel Bloching und gleichzeitig Präses der KF dankt den Kolpingsmitgliedern für ihr Engagement: „Wir sind froh, dass es euch gibt“. Dem Festakt im Gemeindezentrum geht ein Festgottesdienst in der katholischen Pfarrkirche voraus. Befreundete Kolpingsfamilien ziehen mit ihren Bannern in die Kirche ein. Der Gemeindechor Gaudete unter der Leitung von Ursula Bopp, umrahmt den Gottesdienst musikalisch. Pfarrvikar Dr. Kenneth Kurumeh zelebriert den Festgottesdienst. Gemeindeleiterin Bärbel Bloching geht in ihrer Predigt auf das Thema Heimat und Nachfolge Jesu ein. Adolf Kolping habe diese Nachfolge Jesu, auf seine Weise praktiziert. Kolping hat die Not der jungen Menschen gesehen, hat sich ihrer angenommen, ihnen eine Heimat geboten. In der gleichen Weise, im Sinne Adolf Kolpings, praktizieren die Kolpingsfamilien diese Nachfolge noch heute, auch unsere Kolpingsfamilie. „Das ist Nachfolge, wie sie Jesus von uns fordert“. (hlö)